Bambusseide – Infoseite
- ✓ Was ist Bambusseide?
- ✓ Besteht Bambusseide aus Seide?
Was ist Bambusseide?
Bambusseide ist Viskose. Eine Chemiefaser, die aus der im Bambus enthaltenen Cellulose hergestellt wird.
Wie auch jede andere Viskosefaser aus organischem Material, wird der
Bambus zerhäckselt und unter massivem Einsatz von Natronlauge und
Schwefelkohlenstoff zu einer Viskoselösung verarbeitet. Aus dieser
Lösung werden anschließend Viskosefasern gesponnen.
Die Herstellung von Viskose ist umweltbelastend und energieintensiv.
Bambus enthält 1.5–4 mm kurze Cellulosefasern mit einem Außendurchmesser
von 11 bis 19 μm und einem hohlen Durchmesser von 2 bis 4 μm. Sie ist
daher nicht spinnfähig.
Es gibt allerdings Bambus-Bastfaser. Hierbei wird der im Bambus
innenliegende Bast abgeschält und einem der Leinenfasergewinnung
ähnlichen Weiterverarbeitungsprozess unterzogen.
Die Bezeichnungen "Bambusseide", "Bambus-Textilien", "woven bamboo" für
Bekleidung sind zwar irreführend, aber nach dem deutschen
Textilkennzeichnungsgesetz nicht verboten.
Meist werden Garne aus Bambus-Bastfaser in der Teppichherstellung verwendet.
Besteht Bambusseide aus Seide?
Nein. Bambusseide ist keine Seide. Bambusseide ist nicht einmal eine Naturfaser, sondern eine sogen. "Regeneratfaser" (Chemiefaser), die auf Cellulose basiert.
Der Bambus wird zerkleinert und anschließend mit Natronlauge und
Schwefelkohlenstoff zu Viskose verarbeitet. Diese Viskose kann nun im
Nassspinnverfahren zu Fasern und weiter zu Garnen verarbeitet werden.
Den detaillierten Ablauf, wie Bambus zu Viskose verarbeitet wird, finden sie hier: Viskoseverfahren.