Flecken aus Seide entfernen Sie am sichersten in der chemischen Reinigung.
Die üblichen geheimen Hausmittelchen sind meist nicht geeignet, weil sie sich nicht speziell auf Seide beziehen.
Ein weißer Seidenschal hat mit einer weißen Damastserviette absolut nichts gemeinsam - außer der Farbe.
Seide ist eine tierische Faser und muss somit auch anders behandelt werden.

Auf säurehaltige Mittel, wie Essig oder Zitrone, sollten Sie unbedingt verzichten.
Durch die Säure schließen sich die Seidenfibern - die zusammen gedrillt die Seidenfäden und diese wiederum das Seidengarn ergeben - zusammen und versiegeln so die Oberfläche des Garnes. Dadurch ist die Verschmutzung mit eingeschlossen..

Bei locker gewebten Seiden, wie Chiffon oder Taffeta, ist die Gefahr eines Verschiebens der Kett- und Schussfäden sehr hoch. Je mehr Sie reiben, desto mehr Lücken und Löcher entstehen im Gewebe. Auch können die einzelnen Fäden sehr leicht reißen.

Dicht gewebte Seiden mit hochglänzenden Oberflächen könnten stumpf werden, wenn Sie zu sehr reiben oder gar Salz darüberstreuen und dann beginnen zu reiben.

Die besten Chancen zum Entfernen von Flecken auf Seide haben Sie, wenn Sie den Fleck anfeuchten und sofort großzügig mit Soda bestreuen. So wird ein Teil der Verschmutzung gebunden. Solange Sie nicht stark reiben, passiert auch nichts. Sie können auch Sodawasser oder Backpulver benutzen.
Nach dieser "Erstrettung" sollten Sie die Seide per Handwäsche kalt oder lauwarm mit Seidenwaschmittel waschen. Oder eben in die chemische Reinigung bringen.

Das war der "offizelle Teil".


Aber...

Sie können Flecken auf Seide auch mit ganz normaler Seife kurz durchwaschen.

Am besten mit Schmierseife, da diese die meisten waschaktiven Substanzen (Tenside) enthält.
Es gehen auch Flüssigseifen aus Seifenspendern und sogar Spülmittel.

Sie müssen allerdings schnell sein und die Seide danach gründlich ausspülen, damit die Seifenreste auch wirklich weg sind.